Ein bisschen Grammatik

Hier hast du eine Übersicht zur ruhrdeutschen Grammatik, die dir bei dem Verständnis und der Mitgestaltung dieser Seite weiterhelfen wird.

Erläuterung/Grammatik Hochdeutsch Ruhrdeutsch
-s im Auslaut wird zu -t -was; -das -wat; -dat
Aus –chen wird -ken -Mäuschen; -Stückchen; -Häuschen -Mäusken; -Stücksken; -Häusken
„Schmelzwörter“ „Hast du“; „Hör mal“ -Hasse; -Hömma
Einbau von Pronomen in „Schmelzwörter“ „Hören Sie mal“; „Habe ich ihm“ -Hönnsema; -Habbijjen
Gebrauch vom Hilfsverb „tun“ und die „am+Infinitiv“-Form „Ich koche.“; „Bringe mal den Müll weg.“ -Ich bin am kochen; -Tu ma den Müll wechbringn
Ersetzen von „J“ durch „G“ „Jetzt“ -Gezz
Aus „-r“ wird ein Mischvokal

„-o“ und „-a“ (vorallem auffällig in der Aussprache)

„Dortmund“; „Kirche“; „Kinder“ -Doatmund; -Kiiache; -Kinda
Bei der Kombination „–urg“ und „-ur“ wird das „-r“ als                       „-i“ gesprochen „Duisburg“; „furchtbar“ -Düüsbuich; -fuichbaa
Am Silbenende wird „–ar“ als langes „-a“ gesprochen, sodass sich gleichklingende Wörter kaum voneinander unterscheiden „Bart-Bad“; „Start-starrt-Staat“
Die langen Vokale werden verkürzt „Oma“; „Fahrrad“; „Bahnhof“ -Omma; Farratt; Bannoff
„-pf“ wird zu „-pp“ „Kopf“ -Kopp
„-g“ wird zu „-ich“ nicht nur am Wortende möglich (weiche Aussprache) „König“; „wenig“; „möglich“; „weglegen“ -Könich; -wenich; -mööchlich; – wechtun
Harte Aussprache bei „g“ als „ch“ wie in „ach“ (Vokal verkürzt sich vor dem „g“ „Tag“; „sag“; „mag“ -Tach; -sach; -mach
Bei häufig gebrauchten Wörtern entfallen die Endkonsonanten „auch“; „mal“; „doch“; „nicht“ -au; -maa; -do; -nich
Pronomen oder Artikel werden in den Verbverband eingefügt „Dann habe ich ihm eine geklatscht.“

„Findest du das normal?“

-„Dann habbijjen eine geklatscht.“

-„Finnzat nommaal?“

Der Genetiv wird generell durch den Dativ oder Akkusativ ersetzt „wegen des Regens“ -„wegen dem Regen/wegen den Regen
Akkusativ und Dativ werden in beide Richtungen vertauscht „Gehe mal an das Telefon!“ -„Gehma am Telefon!“
Im Ruhrgebiet wird häufig die Präposition „zu“ durch „bei“ ersetzt „Gehe mal zur Oma.“ -„Gehma bei die/beie Omma.“
„zu/zur/zum“ wird durch „nach“ ersetzt oder auch durch „im“ „Ich gehe zum Krankenhaus.“

„Ich gehe zu Bett.“

-„Ich geh nach dem Krankenhaus.“

-„Ich geh im Bett.“

Konjunktionen, wie „wegen, weil, anstatt“ werden durch Nebensätze ersetzt  „Aufgrund des Regens.“                             „Anstatt sich neue Probleme aufzuhalsen“ -„Weil dattet am Reechnen is“

– „Eh datta sich neuen Trallafitti am Hals hängt.“

Artikel werden weggelassen „Ich bin auf der Arbeit.“ -„Ich bin auf Aabeit.“
Verwendung des Plusquamperfekts. Man benutzt es nicht um ein weit zurückliegendes Ereignis zu beschreiben, sondern direkt nach Beendigung des Essens. „Es war lecker.“ -„War lecker gewesen.“

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