Wusstest du schon, …

….dass Köln ursprünglich unter römischer Herrschaft stand und deshalb dort Latein gesprochen wurde?
Als dann aber im fünften Jahrhundert die Franken das römische Köln eroberten und König Chlodwig I. das Gesamtfränkische Reich gründete, wich die lateinische Sprache allmählich dem germanisch Altfränkisch. Allerdings wollten die Kölner dieses nicht eins zu eins übernehmen und entwickelten mit der Zeit eigene Besonderheiten.

So gesehen ist Kölsch also ein fränkischer Dialekt.

Durch das im Jahr 1259 ernannte Stapelrecht mussten alle Waren, die durch Köln transportiert wurden, zwangsweise verkauft werden. Dieser stetige sprachliche Austausch brachte neue Wörter in den kölschen Dialekt mit ein. Auch das hohe Ansehen von Professoren hatte Einfluss auf die Sprache. Die damaligen Professoren verwendeten gerne französische Wörter, die in der Umgangssprache mit aufgenommen wurden. Beispiel: Trottoir – Bürgersteig

Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich, unabhängig von der gesprochenen Sprache, eine neuhochdeutsche Schriftsprache, die die niederfränkische Schriftsprache ersetzte. Seitdem gibt es eine unterschiedliche Entwicklung in Schrift und Sprache in Köln aus der im 17. Jahrhundert die eigene kölner Mundart entstand. Diese wurde aber hauptsächlich erst ab Ende des 18. Jahrhunderts festgehalten.

Heute sind die sprachlichen Einflüsse vom Umland und Ausland auf die zweitausendjährige Metropole immer noch an den unterschiedlichen Formen des Kölschs zu erkennen. Beispiel: „Ming Auto, ding Auto“ und „Mi Auto, di Auto“.

 

….dass im Ruhrgebiet früher platt, sowie der westfälische und niederdeutsche Dialekt gesprochen wurde? Erst mit Ende des 19. Jahrhunderts und somit zu Beginn der Industrialisierung hat sich das Ruhrdeutsche entwickelt. Es ist eine Alltagssprache des Hochdeutschen und wird in der Region zwischen Duisburg (westlich) und Hamm (östlich) gesprochen, wobei sich in den einzelnen Ruhrgebietsstädten Unterschiede identifizieren lassen, wenn auch eher schwer.

Die Sprachentwicklung ist außerdem eng mit der Zuwanderung von Arbeitern aus ostdeutschen, niederdeutschen, ostpreußischen und polnischen Gebieten verbunden. So hatten viele verschiedene deutsche Dialekte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Sprache des Ruhrgebiets. Das berühmte wat und dat beispielsweise ist nur einer von vielen Einflüssen, die der niederdeutsche Dialekt auf das Ruhrdeutsche hatte. Doch prägten, neben deutschen Dialekten, auch weitere Fremdsprachen die ruhrdeutsche Sprache. Ein Beispiel dazu ist das Wort pickobello, was in etwa sehr ordentlich bedeutet. Bei diesem Wort handelt es sich um eine italienisierte Zusammenstellung und zwar aus dem niederdeutschen Wort pük, das piekfein bedeutet und dem italienischen bello, dessen Bedeutung schön ist.

Dadurch, dass sich die Sprache erst durch die Zuwanderung von Arbeitern entwickelte und der Bergbau mitunter die bekannteste Arbeit im Ruhrgebiet war, spricht man beim Ruhrdeutschen auch von der Sprache der Bergleute. Sprachwissenschaftler sprechen von einem Regiolekt, weil ruhrdeutsch regional gesprochen wird. Andere wiederum nennen es einen Soziolekt, da es kennzeichnend für die Arbeiterschicht im Ruhrgebiet sei.