Et kölsche Jrundjesetz

Das Kölsche Grundgesetz:

§1: Et es, wie et es.
Es ist wie es ist. (Sieh den Tatsachen ins Auge.)

§2: Et kütt, wie et kütt.
Es kommt wie es kommt. (Habe keine Angst vor der Zukunft.)

§3: Et hätt noch immer jot jejange.
Es ist noch immer gut gegangen. (Lerne aus der Vergangenheit.)

§4: Wat fott es, es fott.
Was weg ist ist weg. (Jammere den Dingen nicht nach.)

§5: Et bliev nix, wie et wor.
Nichts bleibt wie es war. (Sei offen für Neuerungen.)

§6: Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.
Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit. (Sei kritisch wenn Neuerungen überhand nehmen.)

§7: Wat wells de maache.
Was willst du machen? (Füge dich deinem Schicksal.)

§8: Maach et jot, ävver nit ze off.
Mach es gut, aber nicht zu oft. (Achte auf deine Gesundheit.)

§9: Wat soll dä Käu?
Was soll der Quatsch? (Stelle immer die Universalfrage.)

§10: Drinks de eine met?
Trinkst du einen mit? (Komme dem Gebot der Gastfreundschaft nach.)

§11: Do laachs de dich kapott.
Da lachst du dich kaputt. (Bewahre dir eine gesunde Einstellung zum Humor.)

Ein bisschen Grammatik

Hier hast du eine Übersicht zur kölschen Grammatik, die dir bei dem Verständnis und der Mitgestaltung dieser Seite weiterhelfen wird.

Erläuterung/Grammatik Hochdeutsch Kölsch
Ein „-eit“ oder „-eid“ entspricht „-igg“ „schneiden“; „läuten“; „weit“; „Zeit“ -schnigge; -lügge; -wigg; -Zigg
Palatalisierung: Ist das Wort am Ende nicht erweiterbar, wird es am Wortende zu „ck“ (vgl. wigg-wigger; Zigg-Zigge) „Leute“ -Lück
Auch in anderen Wörtern auffindbar „Wein“; „“braun“; „Ende“ -Wing; -brung; -Engk
„Pf“ ist im Kölschen nie entstanden, stattdessen wird das sprachgeschichtlich ältere plosive [p] gesprochen „Pferd“; „Pfeife“; „Schnupfen“ -Pääd; -Pief; -Schnups/Schnuppe
Es gibt Fälle, in denen das Kölsche nicht beim niederdeutschen „p“ bleibt, aber auch nicht dem Deutschen „pf“ folgt „Kupfer“; „Pflanzen“; „pfuschen“ -Koffer; -Flanz; -fuutele
Tritt im Deutschen ein „r“ vor anderen Konsonanten auf, wird im Kölschen der vorhergehende Vokal meist verlängert und das „r“ fällt weg „Garten“; „Karte“; „gern“; „Durst“ -Gaade; -Kaat; -gään; -Doosch
Verkleinerungsformen mit „-sche“ und „-je“ im Singular je nach vorangehendem Laut „Wägelchen“; „Tässchen“ -Wäjelsche; -Täßje
Im Plural + „r“ Mehrere „Vögelchen“ -Füjjelscher
Intervokalisches, auslautendes „b“ des Hochdeutschen i.d.R beim altfränkischen [v] bzw. [f] geblieben „geben“; „bleibt“; „ab zu“; „obzu“ -gevve; -bliev; -av; -ov
Stimmhaftes [d] bleibt erhalten „Tisch“; „tun“; „Traum“ -Desch; -don; -Droum
Endungen wie (-e; -n; -t) werden meist getilgt „Woche“; „Mädchen“; „Macht“; „macht“; „Markt“ -Woch; -Mädche; -Maach; -maat; -Maat
Anlautendes „g“ wird immer wie „j“ als palates [j] gesprochen „Gold“ -Jold [jolt]
Gilt auch vor Konsonanten „Glück“ -[jlØk]
Auch am Silbenanfang nach hellen Vokalen wie „l“ und „r“ „fliegen“ -fleege [fle:.jə]
Nach dunklen Vokalen wird es i.d.R als velares [y] ausgesprochen „Magen“ -Mage [ma:.yə]

Was meinst du?

Meinst du, du kannst schon etwas Kölsches auf Hochdeutsch übersetzen?
An den drei Beispielen kannst du dich ausprobieren:

  1. Dat krijje ich nit in de Kopp.
  2. Wat jitt dat, wenn et fädich es?
  3. Mer läv nur einmol.

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